Chancen, Herausforderungen, Probleme
Regierungspräsidentin Barbara Schretter zu Besuch im Amtsgebiet

Regierungspräsidentin Barbara Schretter besuchte kürzlich in ihrer Funktion als Leiterin der vorgesetzten Mittelbehörde das Amtsgebiet des AELF. Drei landwirtschaftliche Betriebe berichteten an diesem Tag über ihre Arbeit sowie Chancen, Herausforderungen und Probleme in der Landwirtschaft.

Die ausgewählten Höfe repräsentierten einerseits die enorme Ausdehnung des Amtsgebiets von der Donau bis zum Allgäuer Tor, andererseits verdeutlichten sie mit Ackerbau, Milchviehhaltung und Biogas die Bandbreite der Landwirtschaft in der Region.

Bio-Milchviehbetrieb mit Hofladen und Gemüseanbau in Erbishofen
Biohof Bischof

Michael und Ingrid Bischof haben viele Standbeine: Gemüseanbau mit einer vielfältigen Fruchtfolge in Dammkultur, ein Bio-Milchviehbetrieb sowie ein Hofladen. Zweimal wöchentlich wird die Ernte zudem auf dem Wochenmarkt verkauft, wo Ingrid Bischof den Kunden auch die Themen Regionalität und Saisonalität vermitteln möchte.
Konkurrenz um landwirtschaftlichen Flächen, unflexible EU-Vorgaben und irreführende Warenkennzeichnung sprachen die Bischofs kritisch an. Doch vor allem stand der Optimismus und das Engagement der Familie im Vordergrund.

Neuer Laufstall nach Umstellung von Anbindehaltung in Weinried
Milchviehbetrieb Schempp

Die Familie betreibt einen konventionellen Milchviehbetrieb, daneben etwa 35 Hektar Futter- und Getreideanbau. Reinhold Schempp hielt seine Milchkühe noch in ganzjähriger Anbindehaltung. Der Sohn, Tobias Schempp, hat zunächst Zimmermann gelernt und sich erst später entschieden, den Hof weiterzuführen. So schob er die Landwirtschaftslehre sowie den Besuch der Landwirtschaftsschule mit Meisterprüfung hinterher. Um zukunftsfähig zu sein, entschloss er sich zum Bau eines neuen Laufstalls, der mit einigen technischen Neuerungen ausgestattet ist und die Delegation beeindruckte.
Neben dem Gebäude, der Umstellung und dem Betrieb des neuen Hofs interessierte sich Barbara Schretter auch für die Lohngestaltung in der Landwirtschaft und zunehmende Bürokratie.

Karrer Energie GmbH und Biogas in Woringen
Biogasbetrieb Karrer

In Woringen fand der letzte Programmpunkt des Tages statt. Der Betrieb von Andreas Karrer umfasst 177 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche, davon 53 ha Grünland und 122 ha Ackerfläche mit verschiedenen Energiepflanzen. Die Erzeugnisse der kompletten Fläche fließen in die Biogasanlage. Andreas Karrer legt viel Wert auf Gewässerschutz, reduziert den Pflanzenschutz wo möglich und lockert die maislastige Fruchtfolge durch alternative Energiepflanzen wie ein Anbaugemenge mit Wickroggen inklusive Untersaat und die Durchwachsende Silphie auf. Durch die Karrer Energie GmbH sind bereits große Teile Woringens über ein Nahwärmenetz versorgt.
Der Wegfall der EEG-Vergütung für Biogasanlagen nach 20 Jahren Laufzeit beschäftigt Andreas Karrer wie viele Betreiber von Biogasanlagen derzeit besonders. Barbara Schretter sieht ein großes Potential für Biomasse in Schwaben, an der Regierung in Augsburg ist die Stabstelle Energiewende angesiedelt.
Offenes Ohr für die Belange der Landwirtschaft

Barbara Schretter zeigte sich begeistert von den drei Betrieben und besonders den Menschen und Familien dahinter. An alle richtete Sie das Angebot, sich mit wiederkehrenden Problemen an sie zu wenden. Auch wenn die Regierung für viele der angesprochenen Probleme nicht zuständig ist, bot sie doch an, wo möglich als Türöffner zu fungieren, und steht den Landwirtinne und Landwirten gerne zur Seite.