Waldschutz
Was macht der Borkenkäfer im Winter?
von Marcel Lyschik

Die für unsere Fichtenwälder gefährlichen Borkenkäferarten (Buchdrucker und Kupferstecher) sind ausgesprochen kälteresistent, selbst sehr kalte Temperaturen schaden ihnen nicht. Um sich vor der Kälte zu schützen, verlangsamt sich ihr Stoffwechsel erheblich, und die Tiere suchen Schutz unter der Rinde oder in der Bodenstreu. Dabei sind alle Stadien des Insekts (Käfer, Larve, Puppe) überwinterungsfähig.

Droht Befall im Winter?

Es werden über die Wintermonate außerdem keine Bäume neu befallen. Falls Sie als Waldeigentümer erst im Winter auf einen Borkenkäferbefall aufmerksam werden (abgefallene Rinde oder gelbe Kronen), dann war der Baum höchstwahrscheinlich schon Wochen vorher besiedelt und zeigt erst sehr viel später die typischen Anzeichen des „Vertrocknens“. Das ist vergleichbar mit dem saftig grünen Weihnachtsbaum im Wohnzimmer, der je nach Temperatur im Raum auch erst Tage oder Wochen später seine Nadeln verliert. In diesen überwiegend bereits dürren Bäumen befinden sich kaum noch Käfer.

Wichtig: Bitte arbeiten Sie diese Stämme aber trotzdem über den Winter auf, um das Befalls-Risiko im nächsten Jahr zu minimieren. Damit kommen Sie auch Ihrer gesetzlichen Pflicht zur Borkenkäferbekämpfung nach.

Wenn im Frühling die Temperaturen und die tägliche Lichtmenge wieder steigen, wird der Käfer aktiv und beginnt zu schwärmen (ca. Mitte April). Zur Anlage der ersten Brut werden dann v.a. geschwächte Bäume angeflogen, und die Massenvermehrung der Schadinsekten kann von Neuem beginnen.