Regelmäßige Pflege von Forstwegen spart bares Geld

Funktionsgerechter Forstweg

Funktionsgerechter Forstweg

Gute Gründe für die Wegeunterhaltung

Vorbeugen ist billiger und besser als Heilen: Wie für viele andere Bereiche, so gilt dieser Grundsatz ganz besonders für die Wegeinstandhaltung bei wassergebundener Befestigung. Versäumnisse im Unterhalt rächen sich hier bitter: Kurzfristige Einsparungen durch Verzicht auf kleine, aber stetige Pflegemaßnahmen ziehen langfristig große Investitionen zur Wegeinstandsetzung nach sich, die im Extremfall annähernd die Kosten des Neubaus erreichen. Gerade im kleinparzellierten Privatwald ist die Organisation des regelmäßigen Wegeunterhalts eine große Herausforderung.
Nur dauerhaft gepflegte Wege können den hohen Ansprüchen bestmöglich gerecht werden.

Schäden an Waldwegen

Selbst ohne menschliches Zutun nagt der Zahn der Zeit an den Forstwegen: Wasser, Frost, Wind und Bewuchs sind naturgegebene Schadfaktoren. Je nach Benutzung des Wegs treten zusätzlich Schäden und Verschleiß auf: Beispielsweise durch häufiges Befahren mit PKW (vor allem bei erhöhter Geschwindigkeit), Holzerntemaßnahmen im Bereich des Wegs und vor allem durch (ungeregelte) Holzabfuhr bei ungünstiger Witterung.
Die Folgen der Beanspruchung

Die Tragfähigkeit schwindet, die Verkehrssicherheit leidet und es kommt zu erheblichen Einschränkungen bei der Benutzung bis hin zur Unbefahrbarkeit.

Mögliche Gegenmaßnahmen

Vorbeugen
Um Schäden zu vermeiden, sollten grundsätzlich alle Wegenutzer Rücksicht walten lassen.
Neben einer angepassten Fahrweise gehört dazu beispielsweise das Freihalten von Gräben und Durchlässen oder das Abziehen des Weges mit dem Polterschild nach dem Holzrücken.
Die wichtigste vorbeugende Maßnahme heißt aber: Keine Holzabfuhr bei Frostaufgang oder großer Nässe!
Rgelmäßiger Wegeunterhalt
Um ohne Materialzugabe einen guten Wegezustand möglichst lange zu erhalten beziehungsweise die Ausweitung beginnender Schäden zu verhindern, muss darüber hinaus aktiv eingegriffen werden.
Im Vordergrund steht hierbei, das Wasser vom Wegekörper fern zu halten oder für einen möglichst schnellen Abfluss zu sorgen.
Hierbei ist von Anfang an mit kleinen Schlepperanbaugeräten (Beispielsweise Heckplanierschild, 'Wegehobel', R 2-Nachfolgegeräte wie R 2005) mehrmals im Jahr das teure Befestigungsmaterial der Deckschicht kontinuierlich „zurückzuholen“ und der nutzungsbedingten Verlagerung entgegenzuwirken. Störender Humus oder beginnender Bewuchs sind zu entfernen, überhöhte Seiten- und Mittelstreifen abzuziehen und das Dachprofil mit ausreichender Querneigung wiederherzustellen. Die Durchlässe sollten regelmäßig kontrolliert und freigeräumt werden. Bei Bedarf sind auch die Seitengräben auszubaggern. Ebenso ist das Freischneiden des Lichtraumes zum schnellen Abtrocknen der Wegeoberfläche vorteilhaft.
Instandsetzung
Unterbleibt die regelmäßige Pflege und/oder sind die Wegeschäden bereits so weit voran geschritten, dass die Tragschicht (gröberes Material) angegriffen ist, reicht die leichte Wegepflege nicht mehr aus und es müssen schwerere Geräte (Grader) zum Einsatz kommen. Instandsetzung ist immer mit Materialzufuhr verbunden und soll den Wegekörper von Grund auf erneuern. Entsprechend teuer kann sich diese Maßnahme gestalten.

Wegeunterhalt gemeinsam organisieren

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Wegepflege ist die Bereitschaft aller betroffenen Waldbesitzer, sich daran zu beteiligen und die Unterhaltungsmaßnahmen auf ihren Grundstücken zuzulassen.

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