Standortserkundung
Schulterschluss für klimafitte Wälder

In Zeiten des Klimawandels kommt der richtigen Baumartenwahl auf dem jeweiligen Standort eine noch entscheidendere Rolle zu. Aus diesem Grund passt die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) die bereits vor 20 - 40 Jahren erhobenen forstlichen Standortsdaten an die sich ändernden Klimaverhältnisse an und digitalisiert sie.

Für einen gelungenen Waldumbau sind möglichst genaue Kenntnisse nicht nur der heutigen, sondern auch der künftigen Boden- und Klimabedingungen entscheidend. „Ein im letzten Jahrtausend noch gut wasserversorgter Waldstandort ist bereits heute oft deutlich trockener. Aufgrund der galoppierenden Klimaerwärmung werden sich viele Waldstandorte in den kommenden Jahrzehnten noch weiter stark verändern“, so Dr. Peter Pröbstle, Präsident der LWF. „Und für den Aufbau klimafitter Wälder müssen wir wissen, ob auf unseren Waldstandorten auch in einigen Jahrzehnten noch Mischwälder mit Fichten- und Tannenanteilen gedeihen können, oder ob wir bereits heute auf Buche, Eiche oder sogar auf ganz neue Baumarten setzen müssen“.

Gewinn für die Waldbesitzer

Mit den digitalen Daten können die Försterinnen und Förster vor Ort flexibel reagieren: ändern sich zukünftig die Klimaprognosen, können auch die Baumartenempfehlungen schnell angepasst werden. Im kleinen und mittleren Privatwald setzt die Weiterentwicklung der Standortdaten die Einwilligung und Mitwirkung der Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) voraus. Die FBG Neu-Ulm hat die gemeinsamen Nutzungsvereinbarung bei einem Treffen mit der LWF und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Krumbach-Mindelheim unterzeichnet und kann die neu gewonnenen Erkenntnisse in Zukunft für die Beratung der angeschlossenen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer nutzen.