Die Mehlbeere – Baum des Jahres 2024
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© Christoph Josten
Die Mehlbeere ist bislang eine vergleichsweise unbekannte Baumart. Mit der Ernennung zum „Baum des Jahres 2024“ rückt sie näher in den Fokus der Forstwirtschaft.
Was macht die Mehlbeere so interessant?
- für den Wald: Die Mehlbeere wächst als Pionier auf Freiflächen und kommt mit Trockenheit zurecht. Sie ist im Klimawandel ein Baum der Waldränder und eine waldbauliche Ergänzung auf trockenen Standorten.
- für die Natur: Mit ihren Blüten und Früchten bietet die Mehlbeere Nahrung für zahlreiche Insekten und Vögel. Sie ist eine ökologische Ergänzung des Baumartenspektrums.
- für den Menschen: Das Holz der Mehlbeere ist sehr hart. Das helle Holz kann gedämpft werden und ähnelt dann dem wertvollen Birnbaumholz. Mehlbeerenholz eignet sich für Drechsel- und Schnitzarbeiten, aber auch für Möbel. Die gemahlenen Samen der Mehlbeere wurden in früheren Zeiten gelegentlich dem Mehl beigemischt, um es zu strecken oder Backwaren süßer zu machen – daher hat die Mehlbeere vermutlich auch ihren Namen.
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Ansprüche der Mehlbeere© Boris Mittermeier
Sie erreicht eine Höhe von bis zu 20 Metern, ist somit ein Baum zweiter Ordnung. Die Mehlbeere besiedelt als Pionierbaumart ähnlich wie Weide oder Birke lichte Standorte. Sie kommt auch mit kalkhaltigen Böden gut zurecht, weniger gut mit sauren Standorten. Gegenüber anderen Baumarten ist sie konkurrenzschwach, weshalb sie sich waldbaulich nur schwer im Bestandesinneren behaupten kann. Die Mehlbeere ist daher ein Baum lichter Bestandesränder oder als Solitärbaum für Alleen und Parks geeignet.
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Optische Merkmale© Gero Brehm
Ab Mitte März sprießen aus klebrigen Knospen Blätter, Blütenknospen und Triebe – sie alle sind von einem dichten weißen Flaum überzogen - das wohl markanteste Merkmal der Mehlbeere. Im Jahresverlauf verschwinden die Haare auf der Blattoberseite, an den anderen Pflanzenteilen bleibt der Flaum als Verdunstungsschutz erhalten. Aus den weiß-cremefarbenen Doldenblüten entwickeln sich bis Herbst orangerote Früchte.