Baum des Jahres 2025
Die Roteiche
von Thomas Zimmermann

Blätter der Roteiche

Ursprünglich kommt die Roteiche aus Nordamerika. Dort ist sie im östlichen Nordamerika (USA) bis in das südöstliche Kanada verbreitet, oft in Gesellschaft mit Tulpenbaum, Strobe, Schwarznuss oder amerikanischer Buche.

Angebaut wird die Roteiche seit etwa Ende des 17. Jahrhunderts. Zuerst als Parkbaum, später, ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts, auch forstlich in Mitteleuropa.

Merkmale

Die Roteiche hat eine glatte, grau-braune Rinde. Diese ist nicht so grobborkig wie die Rinde unserer heimischen Stiel- und Traubeneiche. Ihre Blätter sind spitz ausgezogen, nicht abgerundet. Die Früchte sind kugelig-rund bis eiförmig. Ihr Laub verfärbt sich im Herbst hell bis kräftig dunkelrot.

Standortansprüche

Die Roteiche gedeiht am besten auf sandig – lehmigen, gut nährstoffversorgten Standorten. Stark kalkhaltige Böden und staunasse Böden meidet die Roteiche. Die Roteiche bildet Anfangs eine Pfahlwurzel aus, die sich im zunehmenden Alter aber mehr in ein Herzwurzelsystem ändert.
Roteichen sind Lichtbaumarten, gedeihen aber auch in leichtem Halbschatten. Für Freiflächen ist die Baumart geeignet.

Waldbauliches

Aufgrund der eher schwer zersetzbaren Streu sollte die Roteiche wie die heimischen Eichen mit weiteren Baumarten gemischt werden. Geeignet sind hierbei vor allem die Schatten ertragenden Edellaubhölzer Hainbuche oder die Lindenarten. Roteichen brauchen meist 2 Jahre nach der Pflanzung, bis ein deutlich erkennbares Wachstum einsetzt. Danach kann der Jährliche Höhenzuwachs bis zu 1 Meter betragen.

Krankheiten und Schädlinge

Schäden an Roteiche durch Wildverbiss, Schneedruck oder Pilzerkrankungen sind ähnlich wie bei den heimischen Eichenarten. Größte Schwierigkeit beim Anbau der Roteiche ist deren Hang zum Phototropismus, also zum starken Wuchs hin zum Licht, was manche Bäumen zu einer ausgeprägten „Schieflage“ bringt.

Phototropismus

Phototropismus ist die Fähigkeit von Pflanzen, sich in Richtung Lichtquelle zu bewegen oder zu wachsen. Bäume richten dabei ihre Äste und Blätter so aus, dass sie möglichst viel Sonnenlicht einfangen können. Dies geschieht durch das Wachstum von Zellen auf der lichtabgewandten Seite des Baumes - dadurch neigt sich der Baum zur Lichtquelle. Diese Anpassung ist wichtig für die Photosynthese, den Prozess, durch den Pflanzen Licht in Energie umwandeln.

Holzverwendung

Das Holz der Roteiche wird in der Regel im Innenausbau, als Möbelholz oder als Paneele verwendet. Als Fassholz für Wein oder Whiskey ist das Holz der Roteiche nicht geeignet, ebenso wenig im Außenverbau ohne Imprägnierung.

Quellen:

  • Lexikon der Baum- und Straucharten (Schütt, Schuck, Stimm)
  • Skripten FH Rottenburg, Prof. Gerd Ruge
  • Webseite: https://baum-des-jahres.de/baum-des-jahres/