Ausbildung
Vor lauter Bäumen den Wald noch sehen!

Rian Kary (li.) und Jonas Hahner sind Forstanwärter am AELF Krumbach-Mindelheim
Am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Krumbach-Mindelheim absolvieren regelmäßig junge Frauen und Männer Teile ihrer Berufsausbildung. Aktuell bereichern zwei Forstanwärter das Team im Amtsgebiet. Rian Kary und Jonas Hahner befinden sich im sogenannten forstlichen Vorbereitungsdienst und bereiten sich damit auf die Tätigkeit als Revierleiter vor.
Am Ende dieser einjährigen Qualifizierung steht die Forstinspektorenprüfung, die Voraussetzung für die Leitung eines Reviers bei der Bayerischen Forstverwaltung oder den Bayerischen Staatsforsten ist. Im Forst gelandet sind beide eher durch Zufall, keine familiäre „Vorbelastung“, kein Jäger unter den Verwandten, wie sonst oft. Ihr Werdegang zeigt allerdings, dass im Wald viele Wege zum Ziel führen.
Rian Kary
Die Suche nach einem "sinnvollen" Job
Rian Kary, der aus Mering kommt, hatte nach dem Abitur kein konkretes berufliches Ziel. „Ich habe lange überlegt, was ich machen will“, sagt er. Die Idee war, etwas „Sinnvolles“ zu machen, die Themen Klimakrise und Klimawandel beschäftigten ihn, und so stieß er auf der Suche nach dem passenden Job „relativ schnell auf den Forst, obwohl ich den vorher gar nicht auf dem Schirm hatte“, wie er lachend resümiert.
FH-Studium Weihenstephan

In der Ausbildung zum Förster oder zur Försterin steht die Praxis im Wald im Vordergrund
Zukunftsaussichten
Nach der Inspektorenprüfung kann sich Kary gut vorstellen, Teil der Forstverwaltung zu bleiben. Währen seiner Zeit am AELF hat er die Vielseitigkeit schätzen gelernt. Von Beratung über Waldbewirtschaftung bis zur Waldpädagogik ist alles dabei und er findet es „schön, wenn man den Leuten draußen helfen kann“.
Jonas Hahner
Über die Uni ans Ziel
Auch Jonas Hahner, gebürtiger Mittelfranke, hatte er erstmal „keinen Plan“, was er studieren sollte. Einer seiner Freunde studierte damals bereits Forst und brachte ihn auf die zündende Idee. Er schrieb sich an der Technischen Universität (TU) München in Weihenstephan im Studiengang „Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement“ ein. Ein Universitätsstudium ist eher ungewöhnlich, wenn das Ziel der Revierdienst ist. Das Fachhochschulstudium ist dafür besser ausgelegt, möglich ist aber beides. „Die Zusage der TU kam einfach schneller“, lacht Hahner. Da ihm das Studium an der Universität dann aber doch zu theoretisch und zu wissenschaftlich ausgerichtet war, entschloss er sich gegen das fortführende Masterstudium. Also schloss er nach sechs Semestern mit dem Bachelor ab und wechselte direkt in den Anwärterdienst. Die Anwärterzeit macht schon „viel mehr Spaß“, und so möchte Hahner dem Forst treu bleibe.

Berufliche Möglichkeiten im Forst
Nicht nur der „klassische“ Revierförster ist eine Option, wenn einen der Berufswunsch in den Wald zieht. Mit dem Masterabschluss und optional der großen forstlichen Staatsprüfung kann es auch in Richtung Betriebsführung gehen. Soll es körperlicher werden, ist eine Ausbildung zum Waldarbeiter, sprich Forstwirt beziehungsweise Forstwirtin möglich und mit entsprechender Zusatzqualifizierung der Aufstieg zum Forstwirtschaftsmeister. Die Forstschule Lohr am Main bietet für Forstwirte außerdem die deutschlandweit einzigartige Weiterbildung zum staatlich geprüften Forsttechniker an.