Hauswirtschaft - moderner als ihr Ruf - oder:
Hauswirtschaft trifft Social Media
von der Studierenden Sabine Bitzer

Ricardo Stengel vom BayernLab in Kaufbeuren erläuterte das Urheberrecht, welches sich international unterscheidet. Wesentliche Begriffe sind hierbei der Urheber und das Veröffentlichen. Wir alle berühren fast täglich Bereiche des Urheberrechts und können bei Verstößen dafür belangt werden. Durch Künstliche Intelligenz (KI) generierte Inhalte unterliegen meist nicht dem Urheberrecht.

Ebenfalls erweckte der Referent in den Studierenden ein Bewusstsein für die Preisgabe unserer persönlichen Daten, welche durch das Vernetzen der freiwilligen Angaben und der gesammelten Daten (Internetaktivitäten usw.) sehr wertvoll sind. Ricardo Stengel schlussfolgerte: "Wer wiedererkannt wird, kann bewusst analysiert, beworben und eventuell manipuliert bzw. verfolgt werden."

Winfried Kohler, Jugendberater von der Polizeiinspektion Mindelheim, sensibilisierte mit vielen Fakten und Berichten aus der Region: "Von 500 überprüften Apps werden von rund 40 % der Programme Daten ausgelesen, ohne dass diese für die Funktion erforderlich wären. Standortdaten, Passwörter, Telefonlisten oder das Surf-Verhalten, Fotos und Textnachrichten des App-Nutzers landen so auf Servern im Ausland und können dazu genutzt werden, spezielle Datenprofile zu erstellen." Wer allein den Messenger WhatsApp nutzt, räumt dem Konzern das uneingeschränkte Nutzungsrecht aller Daten ein. Immer wieder wollen z. B. Nutzer von WhatsApp bei der Polizeiinspektion Mindelheim Anzeige erstatten, weil selbst erstellte und privat verschickte Fotos von Fremden verwendet werden z. B. für pornografische Zwecke oder zu Werbezwecken. Dies kann aufgrund der Zustimmung zu den AGBs nicht zur Anzeige gebracht werden. Der Referent geht auch kurz auf die belastenden Strahlen (WLAN, 5G) beim Surfen im Internet ein.

Birgit Kutter vom AELF Krumbach- Mindelheim, Stabstelle Presse und Kommunikation, erläuterte den Aufbau eines Pressetextes sowie dessen Veröffentlichung.

Hilfsmittel für digitalen Unterricht und Vorträge wie z.B. Meetingprogramme, digitale Pinnwände oder das Generieren von QR-Codes stellte Susannah Lindermeier vor. Außerdem gab sie Tipps für die Auswahl geeigneter Medien.

Eine beeindruckende Nutzerzahl liefert Instagram mit 32,4 Millionen Deutschen. Hier wird in Form von Beiträgen, Stories aus Alltagsmomenten und unterhaltsamen kurzen Videos sogenannte Reels veröffentlicht. Für Unternehmen - also auch für eine eigene selbstständige Tätigkeit - empfiehlt Matthias Langer ein "Google Unternehmensprofil". Dadurch wird der Standort auf Google-Maps sichtbar und es können die Beschreibung des Unternehmens, der Link zur Website, Öffnungszeiten, Bilder und Beiträge hinterlegt werden.

Zusätzlich stellten die beiden Lehrkräfte vor, worauf beim Erstellen eines Artikels einerseits für Social Media und andererseits für Websites geachtetet werden sollte. Sie gaben wichtige Hinweise und Tipps zum Fotografieren und Filmen. Zudem wurde gemeinsam die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit in der Hauswirtschaft erörtert.

In den praktischen Teilen probierten die Teilnehmenden Software-Programme aus, fotografierten, filmten, schnitten und texteten für Einladungskarten, Posts und Artikel:

Zum Abschluss des WPM zeigte Katharina Lerf vom Milchhof Lerf in Dennenberg den Studierenden bei einer Betriebsbesichtigung, wie wichtig eine offene und authentische Öffentlichkeitsarbeit ist. Dabei konnten die Studierenden schließlich hautnah miterleben, wie ein landwirtschaftlicher Betrieb z. B. Instagram nutzt, um gezielt mit Kunden in Kontakt zu treten oder auch die tägliche Arbeit zu zeigen.

Eine gute Medienkompetenz und Öffentlichkeitsarbeit bieten viele Chancen, bergen aber auch Risiken. Wichtig ist der bewusste und gezielte Einsatz eines jeden Mediums und die damit verbundene Kommunikation in der Öffentlichkeit.